Welcome Innsbruck - Winter 2017/18

Der glatzköpfige Patscherkofel ist für die Innsbrucker ein großes Stück Heimat. An seinem Fuße leben sie, auf seinen Hängen sporteln und genießen sie, auf seinem Gipfel staunen sie. 1928 wurde die erste Bahn auf den Hausberg gebaut – 2017 fand die bisher größte Modernisierung statt. // For the people of Innsbruck, the bald Patscherkofel is a piece of home. They live at its foot, on its slopes they play sports and enjoy themselves, on its summit they marvel. In 1928, the first cableway was built on the city’s backyard mountain. In 2017, the biggest modernisation to date took place. D er gute Skiläufer versäumt nicht, während seines Auf- enthaltes die berühmten Abfahrten in der Innsbrucker Umgebung, besonders der Seilschwebebahnen ken- nenzulernen“, macht ein Werbe-Flugblatt aus dem Jahre 1934 den Gast unter anderem auf das Skiparadies Patscherkofel und die dortige Bahn aufmerksam. Auf die war man zu Recht und besonders stolz: 1928 eröffnet, waren seit den ersten Plänen zu ihrem Bau 18 Jahre vergangen. Niemand ahnte damals, welche Geschichte der manches Mal gern als „Glatzkopf“ titulierte Haus- berg Innsbrucks in den folgenden Jahrzehnten schreiben sollte, wie viel Ruhm er der Landeshauptstadt bescheren würde – und wie viel Freude und Vergnügen Generationen von Skiläufern und Wanderern. V E R Z Ö G E R U N G Bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts gab es erste Pläne für die Erschließung des Patscherkofels, nämlich von Josef Riehl, der maßgeblich an der Erschließung Tirols zur Jahrhundert- wende beteiligt war und auch für die Hungerburgbahn verantwort- lich zeichnete. Die ersten Ideen umfassten eine Zahnrad- und Drahtseilbahn, in einem späteren Entwurf sollte eine Standseil- bahn nach Vorbild der Hungerburgbahn gebaut werden, bis daraus schließlich eine reine Schwebebahn wurde. Dieser Plan war soweit gediehen, dass auch die Finanzierung der Baukosten – man ging von 1,2 Millionen Kronen aus – gesichert war. Auch eine Bauge- sellschaft wurde beauftragt und die Fertigstellung war für 1913 geplant. Doch es kam anders. Die Bahn wurde nicht gebaut, und mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs verschwanden die Pläne in den Schubladen. Nicht jedoch die Träume. Die lebten wieder auf: Mit Gründung eines Aktionskomitees – bestehend aus den Gemeinden Schwaz und Igls sowie Privatper- sonen – im Jahr 1926 wurde das Projekt erneut und ernsthaft in Angriff genommen. Das erforderliche Kapital von 1,7 Millionen Schilling wurde auf die Beine gestellt und die Patscherkofel-Draht- seilbahn-AG gegründet. Doch der Bau war wesentlich teurer als ge- dacht, 3,6 Millionen Euro sollte er schlussendlich kosten. Das Land Tirol musste einspringen. Der erste Betriebstag war schließlich der 14. April 1928, die offizielle Eröffnung erfolgte am 6. Mai 1928.

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