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s begann unter Erzherzog Leopold V., der gemeinsam mit sei-

ner Gemahlin Claudia de Medici den „Opernboom“ mit dem

Bau des „Comedihauses“ begründete. Dieses Gebäude, der Vor-

gängerbau des heutigen Congresshauses, wurde 1629 von Christoph

Gumpp errichtet und besaß bereits eine große Bühne, auf der man

Wasserschlachten vornehmen und Pferdeballette aufführen konnte.

Sohn Erzherzog Ferdinand Karl, ebenso mit einem Mitglied des

Hauses Medici verheiratet, erbte nicht nur die Musikleidenschaft sei-

ner Eltern, sondern übertraf diese noch bei Weitem. So holte er etwa

Pietro Antonio Cesti nach Innsbruck – einen Opernkomponisten, der

1655 zur Eröffnung des neuen Hofopernhauses (Vorgängerbau des

Landestheaters) die Oper „L’Argia“ schrieb. Die Aufführung begann um

9 Uhr abends und dauerte stattliche 7 Stunden! Anlass war der Be-

such und die Konvertierung der schwedischen Königin Christina zum

Christentum – man hatte erste Festspiele in Innsbruck, einen durch-

schlagenden Erfolg. Und danach leere Kassen.

Auf diese glanzvolle Opernepoche, die mit dem plötzlichen Tod des

Erzherzogs 1662 ein jähes Ende fand, beziehen sich auch heute noch

die „Festwochen der Alten Musik“, die 1963 mit den Ambraser Schloss-

konzerten und 1972 mit der Gründung der Internationalen Sommer-

akademie für alte Musik durch Prof. Otto Ulf eine würdige Nachfolge

antraten. Musiker aus aller Welt trafen sich alljährlich in Innsbruck,

um hier während des Sommers in Meisterkursen Techniken auf histo-

rischen Instrumenten zu perfektionieren.

Innsbruck und die Orgeln

Auch in Bezug auf historische Orgeln spielt Innsbruck eine wichtige Rolle.

Lange Zeit fand vor Pfingsten die „Internationale Orgelwoche“ statt, auch

eine der ältesten spielbaren Orgeln der Welt findet sich in der Tiroler Lan-

deshauptstadt. Die „Ebert-Orgel“ in der Hofkirche ist die größte, nahezu

unversehrt erhaltene Renaissanceorgel Österreichs und wird regelmäßig

in der Sonntagsmesse um 19 Uhr bzw. bei Konzerten bespielt (Termine

unter

www.tiroler-landesmuseen.at

– Programm/Termine). Zudem findet

alle drei Jahre der „Paul-Hofhaimer-Wettbewerb“ statt, wo Künstler aus

aller Welt ihr Können an den verschiedenen Orgeln Innsbrucks vor einer

gestrengen Jury messen. Innsbruck hat den Weg aus der geschichtlichen

Tradition in das moderne Zeitalter gefunden. Das Musikangebot ist für ei-

ne Stadt in dieser Größenordnung außergewöhnlich. Innsbruck verfügt

zudem über ein eigenes Symphonieorchester, das Konzerte wie auch

Dienste im Landestheater ausrichtet. Dazu kommen viele weitere Initiati-

ven, die dem Ruf Innsbrucks als Musikstadt gerecht werden!

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EINE STADT

ERKLINGT

Innsbruck galt schon im 17. Jahrhundert

als „Residenz

der Alten Musik“. Dies war durch die Musikleidenschaft

der Landesfürsten bedingt, die hier schon sehr früh

Opernhäuser errichteten und Opern aufführen ließen,

während nicht weit entfernt der 30-jährige Krieg tobte.

MONIKA FRENZEL

©T.SCHROTT