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ermutet haben die Wiltener es ja schon lange, seit einigen

Jahren wissen sie es mit Bestimmtheit: Ihrem Stadtteil hat

etwas gefehlt. Seit 1904 Teil von Innsbruck, hat das frühere

Dorf durch die Anbindung an die Landeshauptstadt viel gewonnen

– aber auch verloren: Die Grenzen verschwammen schnell, das stark

landwirtschaftlich orientierte Dorf wurde verstädtert, und was einst

eigenständig war und seinen eigenen Charakter hatte, wurde Teil von

etwas Größerem. Doch in den Köpfen vieler, vor allem der lang ansäs-

sigen Bewohner, blieb und bleibt Wilten das Dorf in der Stadt. Man

kennt sich und wenn nicht, lernt man sich kennen in diesem Stadt-

teil, der geprägt ist von Offenheit gegenüber allem Neuen, von Aufge-

schlossenheit und einem wohlgesonnenen Miteinander der verschie-

denen Bevölkerungsschichten, die oft nur der Wohnort eint.

Der neue Kern

Doch etwas fehlte eben. Zu einem Dorf gehört ein Platz, ein Ort,

an dem man sich trifft, eine Art Zentrum, in dem sich das Leben

ballt. Wilten – aus der Ruhe der Dorfidylle in den städtischen

Trubel getaucht – ging dieser Platz verloren. So ist es eben, wenn

Strukturen neuen Bedingungen weichen und sich anpassen müssen

an veränderte Gegebenheiten. Doch die Wiltener wären nicht die

Wiltener, hätten sie das Fehlen dieses Zentrums achselzuckend

hingenommen. Der Stadtteil sollte wieder etwas seiner Ursprüng-

lichkeit, seines ganz individuellen Charakters zurückbekommen,

und im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses kam dieser

Wunsch deutlich zum Vorschein. Vor einigen Jahren startete dann

der Umbau des Wiltener Platzls, das diesen Namen zuvor optisch

und inhaltlich nicht wirklich verdient hatte. „Durch die Neugestal-

tung des Platzes haben wir wieder ein Zentrum“, bekräftigt Barbara

Wachter, Obfrau des Vereins „Wiltener Platzl“, der aus dem nunmehr

neun Jahre zurückliegenden Bürgerbeteiligungsprozess heraus ent-

standen ist und sich seit vielen Jahren unter reger Beteiligung aller

Mitglieder höchst erfolgreich darum bemüht, dem neuen „Dorfplatz“

Leben einzuhauchen. Mit dem neuen Platz haben die zahlreichen

Märkte, Aktivitäten und Events nun eine gänzlich andere Kulisse und

ideale Bedingungen. Und nicht nur sie.

Immerland

Im vergangenen September eröffneten Jannah Quathamer und Karin Kaufmann das Immerland, ein zauberhaftes kleines Lokal mit 26 Plätzen,

das bereits in seinem Shabbychic Interieur (entstand in Zusammenarbeit mit dem jungen Innsbrucker Unternehmen „Upcycling“) zeigt, worum

es hier geht: Originalität und das do-it-yourself-Prinzip kommen hier in allem zum Tragen. Sogar beim Gast, der sich seine Speisen nach Belie-

ben selbst zusammenstellen kann. Vom Frühstück über das Mittagessen, zu dem man aus Salaten, Nudelgerichten und dem selbst kreierten

Sandwich namens „Landwich“ mit immer anderen Zutaten wählen kann, über herrlich raffinierte Cupcakes zum Kaffee sowie diverse hausge-

machte Mitbringsel von Marmeladen bis hin zu Keksen reicht das Angebot. Herrlich auch die selbst gemachten Limonaden! Das Angebot ist

teilweise vegetarisch, vegan, glutenfrei und sogar „Paleo“.

Leopoldstraße 27, Dienstag–Freitag: 8–17 Uhr, Samstag–Sonntag: 9–14 Uhr, www.

immerimmerland.at

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Last September, Jannah Quathamer and Karin Kaufmann opened Immerland, an enchanting little restaurant with 26 se-

ats and a shabby chic interior that was developed in collaboration with the newcomer business “Upcycling”. This spot is all about originality and

do-it-yourself. The guests can choose whatever they like in the composition of their salad or their pasta dish. The breakfast and lunch place also

serves a self-created sandwich called “Landwich”, which is definitely worth a try, sensational cupcakes and coffee and a sweet selection of home-

made jams and cookies to take home. And don’t forget to try the self-made lemonades – yum! Vegetarian, vegan, gluten free and even paleo dis-

hes are also on the men.

Leopoldstraße 27, Tuesday–Friday: 8 am – 5 pm, Saturday–Sunday: 9 am –2 pm,

www.immerimmerland.at

©ALLEFOTOS: JULIATÜRTSCHER