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So manche Gepflogenheit
hat ihre Wurzeln in grauer
Vorzeit, andere Bräuche wiederum sind gar nicht so alt,
wie man meinen möchte. Spannend sind sie jedoch alle
– und liebgewonnene Tradition im Jahreslauf.
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Some
traditions
lead back to prehistoric times, while others
are not as old as one might think they are. Nevertheless,
they all have one thing in common – they are fascinating
to locals and tourists alike.
W
ährend die einen in Vergessenheit geraten sind, wer-
den andere noch immer gepflegt. Doch das Wissen, war-
um man bestimmte Bräuche feiert, wie es dazu kam und
was der Hintergrund für sie ist, ist vielfach nicht mehr bekannt. Kein
Wunder, entstammen viele der Gepflogenheiten doch weit entfern-
teren und auch sehr dunklen Zeiten, in denen der Aberglaube kein
Aber enthielt, sondern zum selbstverständlichen Alltag gehörte und
nicht angezweifelt wurde. Fehlendes Wissen begünstigt seit jeher die
Bildung von Mythen – das ist heute nicht anders als in den Vorzei-
ten unserer heutigen Welt. Und es ist spannend und aufschlussreich,
wenn man entdeckt, wie viel an altem Glauben noch heute tief in un-
serem Leben verwurzelt ist.
Als die Schlange am Weihnachtsbaum hing
Der erste Weihnachtsbaum erstrahlte in Tirol im Jahre 1841 in der
Innsbrucker Hofburg – allerdings nicht öffentlich. Die Bevölkerung er-
freute sich das erste Mal 1853 an einem Christbaum, im großen Re-
doutensaal wurde er aufgestellt. Viel Ähnlichkeit mit den heutigen
geschmückten Bäumen hatte dieser damals noch nicht – was nicht
bedeutet, dass ihn die Menschen nicht als wundersam empfanden,
denn er galt als Novum. Doch es sollte dauern, bis daraus ein Brauch
wurde. Zumindest hierzulande.
Die älteste schriftliche Erwähnung eines Weihnachtsbaums stammt
aus dem Jahr 1527. Im bayrischen Stockstadt am Main wurde er er-
richtet, doch der erste war es nicht. Als die Wiege des Weihnachts-
baums gilt nämlich das Elsass. Dort wurde 1561 in der Oberelsässer
Waldordnung festgelegt, „dass jeder Bürger eine acht Schuh hohe Tan-
ne fällen darf“.
Interessant ist jedoch, wie es überhaupt dazu kam, dass ein ge-
schmückter Baum ins Spiel kam: Im Mittelalter wurden in vielen Kir-
chen am 24. Dezember sogenannte Paradiesspiele aufgeführt, galt
doch dieser Tag, an dem wir heute Heiligabend feiern, früher als der
liturgische Gedenktag Adam und Evas. Und dabei wurde ein Paradies-
baum, der damals nicht zwingend ein Nadelbaum sein musste, mit
Äpfeln behängt. Der Apfel sollte an den Sündenfall erinnern, die Ver-
treibung der beiden ersten Menschen aus dem Paradies und schließ-
lich die Befreiung des Menschen von der Erbsünde. Bis ins 19. Jahr-
hundert hinein wurde in Norddeutschland der Christbaum mit aus
Holz oder Gebäck stilisierten Figuren von Adam, Eva und einer Schlan-
ge geschmückt.
„Dieser Baum sollte natürlich wirklich verlockend
sein, und so wundert es nicht, dass diese Adamsbäume mit der Zeit