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Einige der altehrwürdigen Gasthäuser

gibt es seit über 100 Jahren.

Als Treffpunkte der Stadt sind sie Innsbrucker Identitäten: Orte der

Kommunikation, Gemütlichkeit und ehrlicher Tiroler Küche. Sie stiften

Sinn, vermitteln Zugehörigkeit, definieren unsere Kultur und sind

typisch für die Tiroler Lebensweise: Wir essen gerne, sind gemütlich

und schauen manchmal bis auf den Grund des Glases. //

Some of the

traditional inns have been here for more than 100 years. They represent

Innsbruck and are common meeting points: For people to hang out and

socialize in a comfortable atmosphere with great authentic food. They

define our culture, provide identity and characterize the Tyrolean way of

living: We like to eat, we cruise around and don’t mind drinking a glass

too much of our beer. //

VIL JODA, FOTOS: J. TÜRTSCHER

GASTHÄUSER MIT

TRADITION

INNS WITH TRADITION

Kultur.Gut.

Der Wirt kennt seine Gäste beim Namen und weiß, was sie gerne trinken und essen. In den

Gasthäusern scheint die Zeit stehen geblieben, nur die Menschen gehen weiter und werden äl-

ter. Für die Einheimischen sind sie eine Art Ethos, Lebensgefühl und fixer Bestandteil des Le-

bens – sie stiften tieferen Sinn und Identität. Der Sinn: Begegnungen sind schön und mit Emo-

tionen besetzt; das macht den Menschen aus. Die Identität: Hier gehört man dazu; jeder will

Teil von etwas sein. Zufluchtsorte sind die Gasthäuser, wenn die Frau zu Hause spinnt. Auch ich

verdufte manchmal. Jene, welche dazugehören – das sind bekanntlich alle, die drinnen sind –,

kommunizieren frei und unbefangen, auch wenn’s mal etwas lauter ist. Ruhe finden sie, wenn

sie alleine ein Bier trinken möchten; die alten Herren oder diverse verlorenen Vierziger.

Seiten.Blicke.

Hinter mir sitzen grinsende Studenten: Die kommen und schauen, ob es hier immer noch

gleich ist, und reden g’scheit. Neben mir drei alte Herren ernsten Blickes mit gelangweilten

Hunden: Sie wirken wie Einrichtungsgegenstände, also Herr und Hund. Oftmals verweilen

sie stundenlang an der Bar – wortlos. Die Tür geht auf und neugierige Touristen kommen

herein: Die wollen wissen, wie sich das echte Innsbruck anfühlt und unser Essen schmeckt.

Abgedroschen ist es, zu sagen, Liebe gehe durch den Magen, aber Innsbrucks Gäste kom-

men nicht nur wegen der Berge. Ein betagter Professor im grauen Tweedsakko und ein

Straßenarbeiter in oranger Montur unterhalten sich über Politik: In den Traditionsgast-

häusern sind alle gleich, hier gibt es kein „oben“ oder „unten“, alle sitzen an einem Tisch.

So kommen Menschen ins Gespräch und Fremde sind nach ein, zwei Bier fast schon gu-

te Freunde. Traditionelle Tiroler Wirtshauskultur steht für Kommunikation, heißt geselliges

Zusammensitzen und ist unkompliziert. Urig, gemütlich und warm ist das Ambiente. Gast-

hausliebhaber, was willst du mehr?

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