D I E BESTE
BESTE P I ZZA !
L’OSTERIA INNSBRUCK
Erlerstraße 17
6020 Innsbruck
losteria.atund an sieben
weiteren Standorten
in Österreich!
lange her. Aber erst 1972 wurde im Ort ein Fasnachtsverein gegründet.
Die Mitglieder erhalten die Tradition, geben diese weiter und behüten
die ehernen Fasnachtsregeln nach alter Überlieferung.
Der Wampeler (Wampe = dicker Bauch) verkörpert den Winter, wirkt
mächtig und respekteinflößend; die Reiter symbolisieren den Frühling.
Der Wampeler trägt eine grobleinerne weiße Pfoad (= Hemd), die mit
Heu der zweiten Mahd (= Grummet) ausgeschoppt (= ausgestopft) wird.
Durch das viele Heu kann er sich schwerer bewegen, wird jedoch vor
Verletzungen geschützt, wenn er zu Boden fällt. Ausgestopft werden
die praktizierenden Wampeler von ehemaligen Wampelern. Außerdem
trägt er einen breiten Ledergurt, einen roten Rock über einer Hose, fes-
te Schuhe und einen Stock in der Hand. Seine traditionell geschnitzte
Larve (= Holzmaske) wirkt ernst, seinen Kopf bedeckt er mit einer Fuz-
zelhaube (= Fellhaube). Geschnitzt werden die Masken von mehreren
einheimischen Bildhauern und Schnitzern. Rekrutiert werden Wam-
peler aus der männlichen Dorfjugend, nicht jeder darf dabei sein. Die
Auswahlkriterien sind streng, die Rolle wird von Vater zu Sohn weiter-
gegeben; Altersbeschränkung gibt es keine. Jährlich wird ein Wampe-
lerreiten organisiert, die Reiter werden vom Reitervertreter ausgewählt.
Kern des Umzugs ist ein Kampfspiel zwischen Wampelern und Reitern.
Die Reiter versuchen, die Wampeler zu Boden zu reißen. Zuschau-
er dürfen das nicht, dabei könnte zu viel passieren! Eigene Spielre-
geln werden vom Wampelervater und Reitervertreter überwacht. Das
ist notwendig, damit Verletzungen möglichst klein gehalten werden.
Ist ein Wampeler müde, kann er sich ausruhen, indem er sich mit dem
Rücken an eine Hauswand lehnt. Währenddessen darf ihn kein Rei-
ter angreifen. Die besten Wampeler werden im Anschluss an den Um-
zug gefeiert und sind jene, deren Hemd am Rücken weiß geblieben ist.
Wie der Wampeler entstanden ist, weiß keiner so genau. Die Axamer
vermuten, dass sich die Menschen damals zum Bärenfang mit Heu
und Laub unter der Kleidung vor Verletzungen schützen wollten. Die
Brauchtumsforschung verfolgte bisher eine vegetationskultische Deu-
tung, die besagte, der Mais würde besonders gut wachsen, wenn vie-
le Wampeler am Umzug teilnehmen. Von dieser ursprünglichen Deu-
tung ist die Forschung jedoch abgerückt: Dem Wampelerreiten könnte
ausschließlich ein ritueller Charakter zugrunde liegen, der dann zum
Wettstreit wurde. Das Kampfspiel zwischen Wampelern und Reitern
könnte aber auch immer schon vorhanden gewesen sein. Darüber ist
man sich uneins. Für die Bevölkerung ist das Wampelerreiten jeden-
falls mit dem Austreiben des Winters verbunden.
Der Dorfkitt
Vor dem „Unsinnigen Donnerstag“ geschieht einiges und eigentlich ist er
nur der Höhepunkt von etlichen Veranstaltungen und Ritualen, die alle
davor stattfinden. Bereits Monate zuvor geht es los: Zuerst werden die Wä-
gen gebaut, es gibt Generalproben, die Kostüme werden teils neu gemacht
und die Axamer treffen sich einfach. Ein wichtiger Teil der Fasnachtskultur
ist das „Band’n giahn“ (= Bandengehen). Jeden Donnerstagabend in der
Fasnacht ziehen dabei Gruppen als traditionelle Fasnachtsfiguren verklei-
det von Gasthaus zu Gasthaus. Die Arbeit während der Fasnacht ist also
ein wichtiger Teil des Dorflebens und tut dem Sozialgefüge gut: Nennen
wir es Zusammenhalt; so etwas wie der soziale Kitt für die Axamer. Sie sit-
zen beisammen, arbeiten an einem Ziel, haben es lustig, manchmal auch
stressig und feiern jeden Teilerfolg; auch begossen wird er.
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FASNACHTSUMZUG MIT WAMPELERREITEN
Donnerstag, 4. Feber 2016
Axamer Dorfplatz und weitere Aufführungsplätze entlang der
Umzugsroute, ab 13 Uhr. Die Veranstaltung findet bei jeder
Witterung statt.
Das Axamer Wampelerreiten ist ein traditioneller Fasnachtsbrauch
in Axams bei Innsbruck mit einem bedeutsamen Rollenspiel: Ein
„Reiter“ muss dabei den „Wampeler“ auf den Rücken werfen, was
den Kampf zwischen Frühling und Winter symbolisiert. Jedes Jahr
findet das Spektakel am Unsinnigen Donnerstag statt. „Für die
Einheimischen ist dieser Tag einer der wichtigsten des ganzen
Jahres“, erklärt Patrick Auer, Wampelervater und einer der Orga-
nisatoren der Axamer Fasnacht. Mehr zu den Figuren der Axamer
Fasnacht und zum berühmten Axamer Bock gibt es im Blog des
Innsbruck Tourismus:
DE
blog.innsbruck.info/brauchtum